Dunedin kämpft mit Taschenlampen!

Guten Morgen,

ich starte mit einer Triggerwarnung. Heute geht’s um Tieretöten.
Töten im Namen des Artenschutzes.

Heute Morgen lag ein Prospekt in jedem Briefkasten in Dunedin.
Grüne Farben, ein „Possum“ darauf, ein bisschen wie Werbung für einen Kinder-Erlebnis-Pfad.

Spotlight on Possums! – „Taschenlampen auf die Beutelratte“

Die Beutelratte (Trichosurus vulpecula) sieht ganz niedlich aus und blickt mit großen Augen und kuscheligem Fell vom Baum herunter. (sie können bis zu einem Meter lang und 6 Kilo schwer werden)

Das alljährliche „Possum spotting event“ beginnt am Samstag.
Einwohner sind dazu aufgerufen, nachts mit Taschenlampen nach den Beutelratten zu suchen und die Ergebnisse zu melden.

Zahlen des Tages.
Es gibt zwischen 50 und 70 Millionen in Neuseeland.
23.000 Beutelratten wurden bereits auf Dunedins Halbinsel gefangen und getötet. Für die letzten 5 % ist man auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen.

Australische Einwanderer
Der Mensch hat die Beutelratte vor fast 200 Jahren von Australien nach Neuseeland für die Pelzherstellung gebracht. Das Fell wird oft mit Merino gemischt und zu Handschuhen und Strickmützen verarbeitet.

In Australien sind sie übrigens geschützt.

Das Pest-Problem: 
In Neuseeland haben die Tiere keine natürlichen Feine und zerstören die Pflanzen- und Tierwelt.
Sie sind eine Pest = Plage.

Neuseeland möchte bis 2050 „predator free“ (raubtierfrei) sein.
Viele Menschen halten das für unmöglich. Dennoch herrscht ein gemeinsamer Konsens darüber, die Tiere auszurotten.

Man trifft sich zum gemeinsamen Fallenaufstellen und Possum-Zählen. Alles, was hier nicht hergehört wird zerstört – Pflanzen wie Tiere.

Kritische Stimmen zur Schädlingsbekämpfung (Pest Control) gibt es kaum und werden meist als „naiv“ belächelt.



Unser heutiger Interviewgast Ronja stellt einiges in Frage: Schädlingsbekämpfung, Fleischproduktion, Milchtrinken. Man kann das als naiv belächeln und abtun als „macht doch jeder so“.
Man kann es sich aber auch anhören und anerkennen, dass es die eine Lösung nicht gibt.

Hier geht’s zu Ronjas Instagram-Account.
Und hier geht’s zur aktuellen Folge.  

Habt eine schöne Woche!


Jenny

Wer schreibt hier:
Ich bin Jenny. Seit Januar 2023 lebe ich in Neuseeland. In Dunedin, auf der Südinsel Neuseelands. Gemeinsam mit meinem Mann Chris (Neuseeländer!) und unseren drei Kindern. Ich produziere den Independent-Podcast
„Holy Sheep Neuseeland“.











Reply

or to participate.