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Special-Guest: Bestseller-Autorin Anke Richter!
Insiderwissen: Auswanderer
Guten Morgen,
heute: warum wandern Menschen nach Neuseeland aus?
Die Lage am Freitag
Eine, die es wissen muss. Anke Richter. Sie ist mein absoluter Wunschgast.
Und deshalb bin ich 5 Stunden von Dunedin nach Lyttelton gefahren.
Anke Richter schreibt für den SPIEGEL, die ZEIT und die TAZ.
Sie hat das Kult-Buch „Was scheren mich die Schafe“ veröffentlicht.
Flughafenmoment
„Wir nehmen den Großeltern die Enkel weg“.
Dieser Gedanke ging Anke durch den Kopf, als sie vor 20 Jahren nach Neuseeland ausgewandert ist.
Ankes Heimatort: Lyttelton
3 Fragen an Anke Richter:
(in ihrem Wohnzimmer bei Schokokeks und Flat White)
Wie waren die ersten Monate nach der Auswanderung?
Ich glaube ich hatte das, was ich heute als Immigration-Paranoia bezeichnen würde. Ich war sehr verunsichert. Ich habe das Gefühl, ich bin so das „new kid on the block“, pass da noch nicht so ganz rein, muss mich irgendwie beweisen, vor allem vor diesen ganzen Müttern an der Schule. Mein ganzes Leben davor hat sich über meinen Beruf und mein berufliches Umfeld und mein Journalisten-Dasein definiert. Und plötzlich ging es um Muttersein, Vorort und Schule.
Was würdest du der 20 Jahre jüngeren Anke raten?
Ich würde mich hoffentlich nicht mehr so davon beeinflussen lassen, ob ich irgendwo reinpasse und dazugehöre. Auf der anderen Seite war es auch eine heilsame Erfahrung. Ich kann mich seitdem viel besser mit Menschen identifizieren, die sich in einer neuen Kultur schwertun.
Was hat Neuseeland aus dir gemacht?
Neuseeland hat mir eine tiefere Verbindung mit der Natur gegeben. Neuseeland hat mir ein Leben gezeigt, indem es nicht nur um Beruf und Erfolg geht. Sondern auch um Community. Da hätte ich früher eher zynisch drüber gesprochen. Dieser Begriff ist erst in Neuseeland relevanter für mich geworden, das ist ein Wert für sich.
Zum Nachdenken:
„Ich kann mir das nur leisten, weil ich einen Mann habe, der ein festes Einkommen hat.“
Anke über ihre Arbeit als Journalistin
Zahl des Tages
27,4 Prozent der heutigen Neuseeländer sind nicht hier geboren.
Die meisten kommen aus:
- UK
- China
- Indien
Im Vergleich: In Deutschland sind es 27,3 % [1].
Die meisten kommen aus:
- Türkei
- Italien
- Polen
Lieblingskneipe:
Lyttelton ist wie ein Dorf. Alles ist sicher und angenehm, aber nicht langweilig und verspießert. Ankes Liebling: Civil and Naval
Das letzte Wort hat heute Karl Valentin:
„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“
Das ganze Gespräch mit Anke gibt es in unserem Podcast: Zwei Knaller-Folgen. Versprochen!
Es geht um:
- Erdbeben
- Terroranschlag
- Waldorfschule
- Herr der Ringe
- ADHS
- Wwoofing
- Gehälter
- Auswanderer-Paranoia
Bis nächste Woche! Alles Liebe aus Neuseeland.
Jenny
[1] https://www.bamf.de/DE/Themen/Forschung/Veroeffentlichungen/Migrationsbericht2021/PersonenMigrationshintergrund/personenmigrationshintergrund-node.html
Wer schreibt hier:
Ich bin Jenny. Seit Januar 2023 lebe ich in Neuseeland. In Dunedin, auf der Südinsel Neuseelands. Gemeinsam mit meinem Mann Chris (Neuseeländer!) und unseren drei Kindern. Ich produziere den Independent-Podcast
„Holy Sheep Neuseeland“.
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